Antriebslösung zur Verstellung von Zinköfen mit 100 Prozent Verfügbarkeit minimiert Standzeiten von Bandverzinkungsanlagen
Vor kurzem präsentierte Columbus McKinnon Engineered Products GmbH, Kissing, unter der Marke Pfaff-silberbau eine Hubanlage speziell für die großindustrielle Herstellung von verzinktem Stahlblech, wie es in der Verpackungsindustrie oder im Fahrzeugbau eingesetzt wird. Jetzt hat der Antriebstechnik-Spezialist seine Systemlösung weiter optimiert, damit diese den hohen Anforderungen der Stahlindustrie nach kurzen Standzeiten gerecht wird: Die 500-Tonnen-Hubanlage von Pfaff-silberblau kann nun mit Hilfe eines neu entwickelten aktiven Kühlkreises ohne Begrenzung der Einschaltdauer durch Abkühlzeiten betrieben werden und verzichtet auch auf automatische Nachschmiervorrichtungen. Je nach Anwendungsbedarf ist diese Schwerlasthubanlage mit 100-prozentiger Verfügbarkeit auch für Lasten von 750 Tonnen oder mehr realisierbar.
Die genaue Funktionsweise der Hubanlage von Pfaff-silberblau für Durchlauf-Bandverzinkungsanlagen sehen Sie hier:
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Vier Spindelhubelemente für 500 Tonnen Last
Verzinktes Stahlblech wird in Durchlauf-Bandverzinkungsanlagen (Continous Galvanication Line (CGL)) hergestellt. Kernstück dieser Anlagen sind Zinkwannenöfen, in denen das Zink zum Schmelzen gebracht und im flüssigen Zustand gehalten wird. In den meisten CGLs stehen zwei Öfen mit unterschiedlichen Zinklegierungen zur Verfügung, die je nach Bedarf eingesetzt werden. Dazu wird der benötigte Ofen mit einem Gewicht von 500 Tonnen aus seiner Parkposition ein Stockwerk unterhalb der Fertigungslinie über ein Schienensystem auf die Hubanlage gefahren und um rund zwei Meter direkt in die Fertigungslinie gehoben. Für diese Anlage, die nicht nur zuverlässig eine enorme Last anheben, sondern auch großer Hitze und Schmutz widerstehen muss, setzt Pfaff-silberblau vier Hubelemente der Baugröße SHE200.1 ein, die durch einen zentralen Motor über Verteilergetriebe und Gelenkwellen angetrieben werden.
Unbegrenzte Einschaltdauer, hohe Zuverlässigkeit und Sicherheit
Bei den bisher eingesetzten mechanisch betriebenen Hubanlagen war je nach Umgebungstemperatur, Last und Hubweg eine Abkühldauer nach jedem Doppelhub von bis zu sechs Stunden notwendig, um die Spindel und das Schneckengetriebe wieder auf Umgebungstemperatur zu bringen – eine inakzeptable Standzeit für viele Stahlwerkbetreiber, die daher auf störanfälligere hydraulische Lösungen zurückgreifen mussten.
Eine Neuentwicklung von Pfaff-silberblau verbindet nun das Beste aus zwei Welten: Der Einsatz eines aktiven Kühlkreises für das Schneckenhubgetriebe und die Spindel macht das System so unbegrenzt einsetzbar wie eine hydraulische Lösung. Gleichzeitig behält die mechanische Hubanlage von Pfaff-silberblau alle ihre Vorteile: Hohe Zuverlässigkeit sowie absolute Sicherheit des Systems selbst bei Mutterbruch.
Aktiver Kühlkreis temperiert Schmierstoff
In der optimierten Hubanlage von Pfaff-silberblau wird die Wärme, die aus der Verlustleistung von Spindel und Schneckengetriebe resultiert, komplett an den Schmierstoff abgegeben. Dieser wird über einen Rücklauf in einen Ausgleichsbehälter geführt und anschließend durch einen Ölkühler auf Umgebungstemperatur abgekühlt. Mit Hilfe einer Pumpe wird das Öl permanent umgewälzt und auf einem konstant niedrigen Temperaturniveau gehalten. Der Behälter ist notwendig, um den Volumenunterschied innerhalb des Getriebes und des Schutzrohrs beim Ein- und Ausfahren der Spindel auszugleichen. Eine Vorlaufleitung führt das abgekühlte Schmiermittel dann zu dem untersten Punkt am Schutzrohr der Spindel. Hier tritt es wieder ein, durchströmt das Schutzrohr und das Schneckengetriebe und sorgt wieder zuverlässig für die nötige Kühlung.
Eine weitere Neuerung ist, dass der Schmierstoff für Spindel und Getriebe identisch sind und somit automatische Nachschmiervorrichtungen überflüssig sind. Wie auch schon bei dem SHE200 mit Sensorik wird bei dem weiterentwickelten SHE200.1 die Temperatur von Spindel und Getriebe mit Hilfe Temperaturfühlern überwacht.